Blick aus dem Fenster

by Yannik

Der Blick fällt aus dem Loch des Hauses hinaus ins Freie. Die Augen blicken durch die zur Seite bewegten gläsernen Fensterscheiben, sie blicken durch dieses verbliebene Nichts. Draußen sieht man wie das Geäst von ein paar Bäumen ein wenig vom Wind geschoben wird. Die Blätter die an den hölzernen Ästen befestigt sind rascheln. Das Rascheln tausender grüner, gelber, brauner Blätter ergibt ein hin- und herschwappendes Rauschen. Die mäßig scheinende gelb-weiße Sonne schickt Photonen in Richtung der grünen Blätter. Die Wiese ist kaum gepflegt, an manchen Stellen dichter, als an manch anderen. Sie ist grün, doch nicht überall. Auf ihr liegen herabgefallene Äste und zu schwache Blätter, die sich mit ihren dünnen Ärmchen nicht mehr am Geäst festhalten konnten. Oder hat der Baum sie hinuntergestoßen?
Zwischen der Natur, die sich in einem festgelegten Farbschema zu präsentieren scheint, finden sich Farbfitzelchen, die sich als Müll herausstellen. Bestandteile, dieser Natur, haben sie hier zurückgelassen. Mal beabsichtigt, mal auch nicht. Manche werden verrotten und in den kühlen, braunen Untergrund eindringen, manche werden aufgehoben und irgendwann verbrannt oder vielleicht eingeschmolzen werden. Oder ein Pfandflaschensammler fischt eines dieser Farbfitzelchen aus diesem kleinen Tümpel der Natur heraus.
Die graue, an manchen Stellen auch schwarze Straße wirkt selbst im Gegensatz zu dieser trostlosen Grüne trist. Es liegt wohl an der Farbe, so begleitet uns doch auch das Grün unablässig. Oder fehlt diesem Gestein doch das Leben? Auf der massiven Platte aus Teer und Stein fahren Autos, Busse, Lastwagen, aber auch immer mal wieder ein Müll- oder Krankenwagen. Vielleicht werden sie sich irgendwann gegenseitig zum Verhängnis.
Die Ampel schaltet um. Von rot auf grün. Man erkennt es kaum, zu kräftig leuchtet die Sonne. Ein Auto hupt, der Fahrer, er war wohl kurz in einer anderen Welt, reagiert und fährt los. Die Motoren fast schon alten stoßen Wärme und Kohlenstoffdioxid aus. Der Tod der Natur?