Versuche über Glück zu schreiben #2

by Yannik

Es scheint, als hätte ich meine Fähigkeit über Dinge, Gefühle und Gedanken zu schreiben, stets ausschließlich aus einer tiefen Melancholie heraus, nutzen können. Die vergangenen Monate, waren jedoch, wenn, dann von einer glücklichen Melancholie geprägt.
Ich war nie ein unglücklicher Mensch, aber in der Zeit davor, gab es immer wieder lange tief melancholische Phasen. Nun scheint es so, als würde ich endlich wirklich leben.
Ich habe das, wonach ich mich immer gesehnt habe und es fühlt sich immer noch so gut, wie am ersten Tag an. Ich hätte mir nie erträumt, dass ich irgendwann so etwas schreiben könnte. Es war selbst weit hinter meinen Träumen versteckt.
Ich kann immer noch schreiben, aber wenn, dann nicht in der Art, wie ich es einige Jahre getan habe. Es klingt all zu oft langweilig, uninspiriert und gleich. Es scheint tatsächlich viel schwerer über Glück zu schreiben, als über Unglück. Es ist dann so, als ob das Glück einen Menschen, in diesem Fall mich, auf einer bestimmten Ebene, langweiliger als vorher macht.
Sonst kamen mir vor allem unterwegs plötzlich Worte und Sätze in den Kopf. Ich weiß nicht, wann dass das letzte Mal passiert ist, aber definitiv vor längerer Zeit. Ich kreise und kreise und kreise mit meinen Gedanken. Das habe ich zwar immer getan, aber erst jetzt fühlt es sich in Bezug aufs Schreiben schlecht an. Ich versuche es zu verstehen, warum es so ist, aber ich kann es mir nicht erklären. Es ist wie ein flaues Gefühl im Kopf. Es fühlt sich komisch an, ja, eher komisch, als schlecht. Weder schlecht, noch gut. Selbst wenn es im Grunde gut ist. Letzendlich ein Zeichen dafür,  dass es mir gut geht. So gut, wie es mir noch nie ging.