Gefühlsraub

by Yannik

Davon rennen. Stehen bleiben. Zurück rennen. Alles auf einmal. Alles und nichts. So nah und doch so fern.

Ein Gefühlspirat hat das Heimatschiff geentert. Die Besatzung gefangen genommen und das Kommando übernommen.  Alles aus dem Weg geräumt, was sie geschützt hat. Ihre Gedanken unter Kontrolle.

Hätten wir doch nur einen anderen Kurs gewählt. Wären nicht in unser Verderben gesegelt, hätten unseren Feind stärker bekämpft. Nicht aufgegeben, neue Hoffnung geschöpft. Alle unsere Kräfte gesammelt. Was haben wir nicht schon alles durchgestanden. Die halbe Welt gesehen.

Unser Ziel – die Insel – fest im Blick. Den Kurs festgelegt, bereit für alle unerwarteten Hindernisse. Träumend vom großen Schatz des Glücks und der Unendlichkeit – unser Gold.

Du bist im Meer gelandet. Die Wellen peitschen um dich. Kein Land in Sicht. Du ertrinkst nicht, bist immer nur kurz davor. Kurz davor keine Luft mehr zu bekommen, dich am Wasser zu verschlucken, keine Kraft mehr zu haben.

Du siehst es nur noch davonsegeln, hinein in den Sonnenuntergang. Dein Schiff, deine Heimat. Dein Ein und Alles.

Du bist im eiskalten Wasser gelandet. Ganz allein, ohne Rettungsring. Nur mit der Hoffnung zurück gelassen, dass alles besser werden wird.