Songtipp: Audrey Horne – This Is War

Nach etwas mehr als drei Jahren Touren und Pause seit „Pure Heavy“ werden Audrey Horne im Januar 2018 ihr inzwischen sechstes Studioalbum veröffentlichen. Auf „Blackout“ sollen sich wiedermal zehn energiegeladene Hardrock-Nummern finden und uns mit gelungenen Gitarrenriffs und mitreißenden Refrains vergnügen.

Die erste Single-Auskopplung „This Is War“ verspricht jedenfalls eine Menge und bietet alle Trademarks der Norweger. Ein äußerst gelungener Track.

Schicke Shirts aus dem Branca Studio

Kaum eine Musikrichtung bietet eine solche Vielfalt an Merchandise-Artikeln wie der Rock- und Metal-Bereich. Von Absurditäten wie Sexspielzeug, Panzermodellen und Fahrrädern bis hin zu Klassikern wie Buttons, Postern und Pullis findet sich insbesondere bei vielen größeren Bands mehr Auswahl als bei so manchen herkömmlichen Marken.

Ein absolutes Muss für jede Band vom ersten Kneipenkonzert an, ist ein eigenes Band-Shirt. Aber selbst Bands die noch in kleinen bis mittelgroßen Clubs spielen haben die Möglichkeit entdeckt mit den günstig einzukaufenden Baumwollrohlingen die nicht mehr ganz so rosigen CD und Vinylverkäufe auszugleichen und bieten daher gerne auch mal zahlreiche verschiedene Motive zum Kauf an.

Nicht immer sind die Designs gelungen und je größer die Konzertlocation, desto tiefer muss man als Fan meist in die Tasche greifen, aber die ein oder andere Band zeigt bei der Motivauswahl fast immer ein gutes Händchen.

Am wenigsten vom durch Bandshirts entstehenden Kult bekommen jedoch meist die Designer ab. Etwas anders sieht es beim spanischen Branca Studio des Kreativpärchens Marta und Pol aus. Deren Portfolio an Kunden liest sich wie ein Best Of der aktuellen Metalszene und so bin auch ich irgendwie durch ihre Designs für Bands wie Dead Lord, Danko Jones und Lucifer auf den Shop sowie die Instagram und Facebook Präsenzen aufmerksam geworden.

Neben zahlreichen extrem schicken Band-Shirts, finden sich aber auch viele eigene unabhängige Entwürfe auf Shirts, Taschen, Postern und anderen Artikeln, die unter Kennern schon ein gewissen Kultstatus haben, wie das „Humans Stay Away“ Design oder die Aufdrucke „You can only trust yourself and the first six Black Sabbath albums“ und „Too lazy for BDSM“.

Shirtsammlern oder generell Rockfans, die mal Lust auf andere Klamotten haben, sei definitiv ein Blick in den Branca Studio Shop empfohlen. Auch ich habe dort vor kurzem zugeschlagen (siehe Bild). Die Versandkosten sind natürlich nicht ganz günstig, aber die Sachen werden als Einschreiben versandt und sind sonst nur an den Merchständen entsprechender Bands erhältlich. Bei mir lagen zwischen Bestellung und Ankunft der Sendung gute zwei Wochen. Am besten die Facebook oder Instagram Seiten im Auge behalten. Dort erfährt man auch, wenn der Shop „Urlaub hat“ oder es mal wieder eine coole Rabattaktion gibt.

Und wenn wir schon beim Thema sind, will ich auch direkt mal den „Death By Coffee“ Shop empfehlen. Dort gibt es cooles Merchandise bei dem Metalartworks mit Kaffeekultur verbunden werden.

 

Songtipp: Deep Purple – Time For Bedlam

Nachdem zwischen den beiden letzten Alben ganze acht Jahre vergingen, sollten die Fans dieses Mal nicht mehr so lange auf neues Material warten mussen. „Now What?!“ war der Beweis, dass Deep Purple nicht wie viele andere „alte“ Rockbands immer nur bereits Bekanntes neu aufwärmen oder ihrem musikalischen Schaffen nichts mehr hinzufügen können.

Nun hat man nach einigen Vorzögerungen und Mini-Snippets den ersten Song „Time Fore Bedlam“ in voller Länge veröffentlicht. Dabei wurde auch das außergewöhnliche Cover und der Erscheinungstermin des 20. und sehr wahrscheinlich letzten Studioalbums „Infinite“ freigegeben.

Der Song überrascht mit einer ungewohnten leicht düsteren Heavyness, setzt aber die auf „Now What?!“ betretenen Wege fort und präsentiert die Band mit einer ungeheuren Spielfreude, leichten Prog-Einflüssen und gewohnt virtuoser Arbeit. Insbesondere Steve Morse und Don Airey, die sicherlich essenziell für den Fortbestand der Band und die Entstehung neuen Materials sind, brillieren hier.

Wenn nur 2-3 andere Songs des leider erst am 07. April 2017 erscheinenden Albums, ein ähnliches Niveau besitzen, werden Deep Purple wohl auf einem absoluten Hoch ihre Karriere beenden.

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Kritik: Royal Republic live im Palladium Köln

Überraschend gut gefüllt war das Kölner Palladium am vergangenen Samstag (26. November 2016) als dort Royal Republic ihr einziges NRW-Konzert auf der aktuellen Tour spielten. Die alte Industriehalle ist immerhin die zweitgrößte Konzerthalle in der rheinischen Millionenstadt. Trotz frühem Einlass strömten noch lange zahlreiche Besucher durch die Eingangstüren, bis um Punkt 20 Uhr der erste Support in Form der Band Dinosaur Pile-Up die Bühne betrat.

Die drei Briten spielen leicht punkig angehauchten Alternative Rock und konnten über 30 Minuten mit reichlich Bühnenenergie überzeugen. Auch wenn die Texte teilweise aus etwas arg wenig verschiedenen Wörtern bestehen, eine gute, sehenswerte Wahl für einen Opening Act.

Etwas verwundert hat mich dagegen die Platzierung des aus Amsterdam stammenden Singer/Songwriters Tim Vantol, der ganz alleine mit seiner Gitarre direkt vor dem Auftritt der Headliner des Abends, die nicht gerade kleine Bühne bespielte. Doch trotz des insgesamt weniger den Körper durchdringenden Sounds hatte der sympathische Mann schnell einen Großteil des Publikums auf seiner Seite und konnte neben Applaus für ein Pro-Asyl-Statement, nach einigen Versuchen sogar dazu animieren ein paar nicht gerade schnell zu merkende Zeilen eines Songs mitzusingen.

Anschließend verging trotz nicht nötigem Umbau einige Zeit bis Royal Republic erst etwa viertel vor zehn mit dem sofort den Körper in Bewegung versetzenden „When I See You Dance With Another“ die Bühne enterten.

Royal Republic Palladium Köln (C) Yannik Kaisowski

Nach zahlreichen Support-Slots bei großen Rockbands wie den Toten Hosen, sowie Auftritten bei gefühlt jedem Festival in Deutschland, war dies tatsächlich ihr bisher größtes eigenes Konzert. Während der recht ausgiebigen Ansagen erzählte Sänger Adam Grahn davon, wie die Band in den letzten Jahren zahlreiche kleinere Kölner Venues bespielt hat und die Auftritte in der Stadt immer etwas ganz besonderes für sie sind.

Bei „Weekend-Man“ wurde der entsprechende Herr auf der Bühne beschworen und die als Markenzeichen und Bühnendeko dienenden Lichblitze aktiviert. Ansonsten war die Bühne nur mit einem Backdrop und einem Standard-Licht Setup ausgestattet.

Doch die mitreißenden, oft überraschend eingängigen Songs der im kommenden Jahr 10-jähriges Bestehen feiernden Band kamen dennoch nicht zu kurz. Vor der Bühne wurde vom relativ jungen, aber sehr bunt durchmischten Publikum, reichlich getanzt und abgerockt. Einige versuchten sich sogar im Crowdsurfing.

Die Kölner machten ihrem Ruf als feierndes Völkchen alle Ehre und so wurde „Geburtstagskind“ Jonas Almén (Bass) weit mehr als ein Ständchen gesungen. Besonders das vom Sound durchaus an Kölsche Rock-Karnevalssongs erinnernde „Everybody Wants To Be An Astronaut“, der etwas naive frühe Hit „Underwear“ und andere etwas mehr nach vorne preschende Songs wie „People Say That I’m Over The Top“ sorgten für viel Bewegung und schweißdurchnässte Shirts.

Doch auch die etwas poppigeren, entspannteren Titel wie „Any Given Sunday“ oder „Follow The Sun“ von der aktuellen Platte ließen eine gute Stimmung zu keinem Zeitpunkt fehlen.

Zum Ende der Show durfte eine Junge Dame aus dem Publikum sogar mit Unterstützung von Frontmann Grahn ein wenig Gitarre spielen und ihn anschließend sogar schnell auf die Wange küssen.

Die Herren sind nichtmals echte Rampensäue, aber das feierlaunige Publikum schien das auch gar nicht zu brauchen um „Royal Republic“-Sprechchöre zu starten oder sich ohne langes Zögern hinzusetzen. Dadurch schlich sich zu keinem Zeitpunkt ein gezwungenes Entertainment-Gefühl ein. Sehr sympathisch!

Nach dem über 90-minütigen Set stand um kurz nach elf für mich jedenfalls fest, dass Royal Republic besonders durch ihre nicht experimentierfreudigen, aber wirklich mitreißenden Live-Auftritte noch lange nicht am Höhepunkt ihrer Karriere angekommen sind.

Reinhören: Stacy Crowne

E-Mails von Bands und Künstlern, die auf ihre Musik hinweisen, landen so einige in meinem Postfach. Vieles ist musikalisch weniger mein Fall und da dieser Blog auf der Basis meines persönlichen Geschmacks aufbaut, findet davon auch nur wenig seinen Weg hier hinein.

Aber ab und zu werde ich auch positiv überrascht, wie im Fall von Stacy Crowne. Hinter dem Bandnamen verbirgt sich nicht, wie man vermuten könnte, eine amerikanische Solo-Künstlerin, sondern eine Kölner Rockband.

Stacy Crowne - www.stacycrowne.com

Die bereits seit 2011 bestehende Formation hat inzwischen eine eigene EP und aktuell eine Split 7“ mit der finnischen Band The Empire Strikes veröffentlicht (beides über die Bandcamp-Seite bestellbar). Besonders die beiden Songs dieser Scheibe haben mich schnell überzeugen können. Im Gegensatz zum Einstands-Werk geht die Truppe hier noch um einiges energiegeladener und flotter ans Werk, was die eigene Beschreibung „High Energy Rock“ absolut rechtfertigt. Die kraftvolle, leicht soulige Stimme von Gitarrist und Sänger Dustin weiß genauso zu überzeugen wie der ordentlich rockig und rohe, aber sauber abgemischte Sound der Rhythmussektion und der beiden Gitarren.

Beeinflussen lassen hat sich die Band unter anderem von den schwedischen The Hellacopters, geht aber noch über die Grenzen des Garage Rock hinaus und bringt ein bereits sehr gelungenes, abwechslungsreiches Songwriting mit. So wird man in „Dynamite Fink“ z.B. von einem so nicht erwarteten Solo überrascht. Insgesamt klingt das bisher veröffentlichte Material sogar überraschend international und sollte wohl den meisten Rockfans einen Daumen nach oben entlocken können.

Website, Facebook, Bandcamp

Zum leicht ins Ohr gehenden „Daystalker“ gibt es sogar ein ganz nettes Video: