Reinhören: amrand

Akustikpop. Dies ist ein in Deutschland relativ weit verbreitetes Genre. Vielfältig, aber oftmals dennoch nicht einfallsreich. Meistens wird nur kopiert oder veröffentlicht, was es bereits schon x-mal gab oder es wird einfach nur ein bisschen abgewandelt. Auch MTV hat mit seiner seit Ende des vergangenen Jahrhunderts regelmässig stattfindenden Konzertreihe „MTV Unplugged“ anscheinend den Geschmack der Deutschen getroffen.
Auch erweisen sich zurzeit männliche Singer-Songwriter großer Beliebtheit beim Mainstream-Publikum.
Doch vor allem im Independent-Bereich finden sich ab und zu Künster_innen, die diesem Genre neue Impulse geben und Individualität präsentieren können.

amrand sind zwei männliche Singer-Songwriter und lassen sich eindeutig eher der innovativen Singer-Singerwriter-Riege zuordnen.

Im vergangenen Jahr haben Torben Sager und Felix Wagner ihr erstes Debüt-Album als amrand veröffentlicht – „Tier Aus Papier„. Bereits der Titel als auch das Artwork verweisen auf die eher komplexen und einfallsreichen zehn Songs, die das Album enthält.

Einige Texte sind mit einer starken melancholischen Prägung versehen, doch keinesfalls hoffnungslos. Teilweise hinterlassen sie letzendlich sogar eher eine positive Nachricht, wie z.B. in „Staub im Gesicht“ oder „In die Nacht“. Auch durch die abstrahierten Formulierungen werden die Gedanken des Hörers angeregt und ein vielseitiger Eindruck hinterlassen.
Der Gesang ist sacht und harmonisch und wird von präziser, wohlklingender, rein akustischer Musik unterstützt, die im Studio um Bläser- und Streicher-Akzente geschickt erweitert wurde, wodurch die Titel abgerundet werden. Insgesamt wirkt das Konstrukt aus Musik und Text kaum zerbrechlich, wie es sonst oft der Fall bei eher minimalistischer Musik ist.

Ein klarer Höhepunkt ist z.B. die Single und der Eröffnungstitel „Ein Spätsommertag“, der eine warme, wohlige Stimmung hinterlässt und tatsächlich ein wunderbarer Sommer-Soundtrack sein kann.

Mit „Tier Aus Papier“ präsentieren amrand ein ausgereiftes Stück minimalistischer Musik, welche Individualiät zeigt und ihren eigenen Charme besitzt.

Ihre Konzerte bestreiten die beiden meist allein, wenn sie als Trio auftreten, kommt aber auch noch ein Cello zum Einsatz. Vor allem im Raum Würzburg gibt es häufiger Konzerttermine.

Das Album und die EP „Ein Sommertag“ lassen sich zu einem fairen Preis auf der Website der beiden Musiker bestellen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.