dulife

aus dem Kopf und der Sicht eines 25-Jährigen

Der Director’s Cut des Kopfkinos

Und du wehrst dich immer zu, dich immer wieder zu überreden auf „play“ zu drücken. Zu gut weißt du, was es auslöst. Es ist die Abspieltaste für einen großen Blockbuster deines Lebens, der immernoch in bester Bild- und Tonqualität auf deiner Festplatte liegt.

Der Zugang zu dieser Director’s Cut Version ist fast immer der Soundtrack, der nachdem du die Taste gedrückt hast in deine Ohren fließt. Szene für Szene flimmert es über die Leinweind.

Irgendwie weißt du noch immer nicht ganz, wie du dich dabei fühlst. Ob du gerade losheulen könntest. Ob du lächeln möchtest. Oder ob du etwas objektiv reflektieren willst. Wie du damit umgehen sollst und wie du im Moment damit umgehst. Was für ein Genre ist der Film in deiner Videothek?
Ist es nur eine ganz gewöhnliche Szene deines Biopics, ein einfaches Kapitel deines Romans oder doch der dritte Akt deines Dramas?

Du weißt, man soll nach vorne schauen, aber in die Vergangenheit kann man leichter blicken. Sie ist verlockend. Immer darauf wartend dich mit ihrem süßen Duft zu verführen. Du beißt in den süß schmeckenden Apfel, der während des Kauens immer bitterer wird. Dennoch kannst du dich nicht davon abhalten, unentwegt von diesen Äpfeln zu naschen.

Die Löschtaste klemmt immer noch. Vielleicht ist das auch besser so.

Ein Herz wird erst duch einen Menschen zum Leben erweckt.

Schnalzen, Schlecken, Lecken

Der Ventilator blättert die Seiten um. Das Kerzenlicht flackert wärmend. Seligkeit. Tropfen für Tropfen. Ein Fluss, wie ein kalter Schauder den Rücken hinunter. Flirren. Eine Sehnsucht nach dem, was man nicht ist und auch nie sein wird. Ein Kitzeln auf der Stirn. Das Blühen der Blumen im Kopf. Keine Rosen, Gänseblümchen. Die Säure trifft auf die Herbe. Schnalzen, Schlecken, Lecken. Wörterwolken steigen zu Himmel und zerplatzen. Siebdrucke erscheinen und verschwinden. Sowieso immer diese Tinte und Farbe und wenn es nur schwarz und weiß ist. Rascheln, Knuspern. Knuspern im Haus, in der Wohnung, in der Stube. Abspielen, pausieren und stoppen. Wo ist die Skip-Taste, wo das Zurück, wo das Repeat, wo kann man vorspulen? Die Kassette zerfleddert. Aufrollen zwecklos. Rolle weiter mit Purzelbäumen durch die Felder der Persönlichkeit des Scheins, des Seins. Hier, bitte, eine schöne rote Rose. Ein Zettelchen daran, drauf stehend das ganze Leben. Zerreißen und wegschmeißen. Ja und so leid tut es auch noch. Alles wird doch gut. Aufrichtigkeit ist fehl am Platze, wo sich ein anderer hinzusetzen vermag. Fälschlichkeiten und Kopien der 0815. Andere Nummern sind zu teuer, kann sich niemand merken. Sorry, sorry. Aber, aber. Nein, nein. Der Erste, der Einzige. Du niemals.

Eine Nacht mit einem besonderen Menschen in Wien durchmachen

Eine Nacht mit einem besonderen Menschen in Wien durchmachen.

Nicht flüchten, nicht weglaufen. Nur verschwinden. In den nächsten Flieger setzen oder ein InterRail-Ticket schnappen. Im Sonnenaufgang Wiener Boden betreten. Frische Wurstsemmeln frühstücken. Einen großen Braunen im Hawelka trinken. Pünktlich zur Öffnung am mumok sein und den Raum nahezu allein genießen. Die Schritte auf den Treppen hören. Eine Pause im MQDaily einlegen, das ungewöhnte Gefühl eines verrauchten Lokals. Ein Heftchen aus dem Automaten ziehen. In die U-Bahn huschen und zur Donau fahren. Das Heftchen durchblättern, durchatmen, die Augen schließen.

Wienerischem lauschen, das Rattern der alten U-Bahn mit ihren beruhigenden Ansagen hören. Im Starbucks am Michaelerplatz an der Hofburg, am Tisch „im Fenster“ sitzen und die unbedarften Touristen beobachten und über die Italiener aufregen. Bei Aida Krapfen kaufen. Durch die Straßen und Gassen laufen. Die großen und kleinen Läden beschauen. Zum Schwedenplatz gelangen, ins Krah Krah setzen, ein Bier zischen und ein Rabenbaguette verspeisen.

Gegen Abend nach Schönbrunn fahren. Die großen Touristen sind schon weg. Die Sommersonne glüht orange-rot-gelblich und versinkt langsam hinter der Stadt. Zurückfahren in die Stadt. Keine Pause. An der Hofburg sitzen bis es dunkel ist. Am Rathaus vorbei, den ganzen Ring entlang. Mit der Bahn irgendwo hin und einfach aussteigen. Jede Straße und Gasse durchstreifen, ohne Ziel. Über alles erdenkliche reden, lachen, traurig sein, sich nah sein. Mitternacht verstreichen lassen. Sich von der Kühle der Nacht umarmen lassen. Auf Bänken sitzen, auf Wiesen liegen. Wein trinken, sich in die Augen sehen. Vergessen, wissen, nicht enden lassen.

P.

Rauschen. Quietschen. Klacken. Ratschen. Rollen. Klacken. Der Geruch der Stadt zieht in die Nase und öffnet die Türen der Errinnerungen im Kopf. Tüten. Pfeifen. Piepen. Zischen. Quietschen. Quietschen. Knallen. Kreischen. Rrrrrn. Sprechen. Reden. Quatschen. Lachen. Warten. Tüten. Berühren. Aufregen. Entspannen. Runterkommen. Sommerklänge. Beruhigen. Rauschen. Kluckern. Klimpern. Tüten. Zischen. Quietschen. Quietschen. Knallen. Riechen. Glucken. Gucken. Schauen. Knipsen. Tippen. Touchen. Laufen. Steigen. Sprechen. Denken. Emotionale Angreifbarkeit macht sich bemerkbar. Plätschern. Regnen. Nerven. Denken. Denken. Denken. Emotionaler Eindruck drückt auf das Melancholie-Gen. Denken. Laufen. Laufen. Laufen. Laufen. Laufen. Endlos. Blicken. Schauen. Gucken. Zischen. Quietschen. Quietschen. Knallen. Knacken. Gluckern. Knipsen. Denken. Denken. Denken. Fühlen. Melancholie im letzten Stadium. Suchen. Suchen. Suchen. Der Vergangenheit auf der Spur. Feststellen. Bewusstwerden. Nachdenken. Nachdenken. Für immer verbunden mit dem hier. Klarwerden über eine neue Gedankenordnung. Denken. Denken. Denken. Nachdenken. Nachdenken. Verändern. Wollen. Tun. Versuchen. Gedanken werden neu angeordnet und validiert. Schreiben. Schreiben. Tippen. Tippen. Gucken. Denken. Fühlen. Lachen. Lachen. Lachen. Rotwerden. Trinken. Röter werden. Lachen. Lachen. In all der Melancholie ungewöhnlich gut fühlen. Laufen. Quietschen. Schrappen. Gucken. Wahrnehmen. Fühlen. Denken. Nachdenken. Nachdenken. Melancholie schäumt über. Prasselt. Knistern. Kopfknistern. Melancholie. Melancholie. Melancholie.

Happy Birthday.

Happy Birthday. Alles Glück & Liebe.

Niemals vergessen, niemals nicht mehr vermissen. Für immer im Herzen.