Eine Nacht mit einem besonderen Menschen in Wien durchmachen
by Yannik
Eine Nacht mit einem besonderen Menschen in Wien durchmachen.
Nicht flüchten, nicht weglaufen. Nur verschwinden. In den nächsten Flieger setzen oder ein InterRail-Ticket schnappen. Im Sonnenaufgang Wiener Boden betreten. Frische Wurstsemmeln frühstücken. Einen großen Braunen im Hawelka trinken. Pünktlich zur Öffnung am mumok sein und den Raum nahezu allein genießen. Die Schritte auf den Treppen hören. Eine Pause im MQDaily einlegen, das ungewöhnte Gefühl eines verrauchten Lokals. Ein Heftchen aus dem Automaten ziehen. In die U-Bahn huschen und zur Donau fahren. Das Heftchen durchblättern, durchatmen, die Augen schließen.
Wienerischem lauschen, das Rattern der alten U-Bahn mit ihren beruhigenden Ansagen hören. Im Starbucks am Michaelerplatz an der Hofburg, am Tisch „im Fenster“ sitzen und die unbedarften Touristen beobachten und über die Italiener aufregen. Bei Aida Krapfen kaufen. Durch die Straßen und Gassen laufen. Die großen und kleinen Läden beschauen. Zum Schwedenplatz gelangen, ins Krah Krah setzen, ein Bier zischen und ein Rabenbaguette verspeisen.
Gegen Abend nach Schönbrunn fahren. Die großen Touristen sind schon weg. Die Sommersonne glüht orange-rot-gelblich und versinkt langsam hinter der Stadt. Zurückfahren in die Stadt. Keine Pause. An der Hofburg sitzen bis es dunkel ist. Am Rathaus vorbei, den ganzen Ring entlang. Mit der Bahn irgendwo hin und einfach aussteigen. Jede Straße und Gasse durchstreifen, ohne Ziel. Über alles erdenkliche reden, lachen, traurig sein, sich nah sein. Mitternacht verstreichen lassen. Sich von der Kühle der Nacht umarmen lassen. Auf Bänken sitzen, auf Wiesen liegen. Wein trinken, sich in die Augen sehen. Vergessen, wissen, nicht enden lassen.