Kratzen und verschwinden
by Yannik
Dem schlechten abwendend, sich eingestehend, dass die Versuche gescheitert sind. Sich ein wenig geprellt und verstaucht, den Kopf zerbrochen und das Herz aufgeschlitzt. Wohlwissend, dass es nicht umsonst war, denn alles bringt zumindest Erkenntnis und Erfahrung.
Eigentlich längst geahnt, dass es nicht vernünftig ist, aber nicht geahnt, dass es so falsch ist. Sich selbst kaputt gemacht, um niedergemacht zu werden, dafür dass man sich kaputt gemacht hat.
Eigentlich wissend, dass man nicht ganz falsch ist, sondern eigentlich nur den Weg zum falschen Ziel genommen hat. Sich selbst viel mehr schätzend, als es eigentlich scheint, ist für andere eben schwerer zu verstehen, als den Kopf immer nach oben gereckt zu halten.
Ich streiche die hochgewachsenen Pflanzen zur Seite, reibe mir die Augen und blicke auf mein Meer, meine Wiese und meinen Freiraum. Mir selbst in die Augen schauend, wohlwissend, das alles viel besser ist, als man denkt. Man muss nur all den Dreck wegkratzen, um die Klarheit zu entdecken.
Komm lass uns laufen, laufen, laufen, bis wir am Ziel sind: Der Endlosigkeit.
Genießen wir die Zärtlichkeit der Zweisamkeit in der Hoffnung, die Welt um uns herum zu vergessen und in unseren Träumen zu verschwinden. Vergraben wir uns unter den Decken, den Sternen und der zarten Haut. Jeden Fleck und jeden Strich entdeckend. Die Seiten umblättern und wieder glattstreichen, um dabei unsere Worte, Gedanken und Gefühle festzuhalten. Verschwinden für einen nie endenden Frühlings-Ausflug – Tag für Tag.
[…] Kein Mensch weit und breit. / Alles leer, nur wir zwei. / Und nichts kann heute schöner sein als wir. […]