Zugfahren

by Yannik

Auf der Fahrt nach Berlin (Klassenfahrt), habe ich mich ins Zugfahren verliebt. Es ist einfach etwas tolles. Vielleicht lag es auch daran, dass wir aufgrund eines fehlenden Zugteils erste Klasse fahren durften. Aber auch schon eine Fahrt im Regionalexpress ist toll, wenn man denn einen Sitzplatz hat. Am Besten man hört dazu noch tolle entspannende Folk-Musik, zum Beispiel von The Black Atlantic oder Mumford & Sons. Kein Fortbewegungsmittel ist entspannender als die Bahn. Im Flugzeug hat man weniger Platz, ausserdem ist Fliegen, zumindest auf Kurzstrecken, immer ein bisschen mit Stress verbunden. Beim Zugfahren ist das anders. Man steigt ein, setzt sich und fertig. Kein Check-In, keine Sicherheitskontrolle. Klar, von Düsseldorf nach Wien mit dem Zug dauert ca. 7mal so lang, wie mit dem Flieger. Aber 3-4-stündige Zugfahrten sind toll. Und wenn man auch noch genug Verpflegung und guten Kaffee, der besser als der der Deutschen Bahn ist, dabei hat, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Außer vielleicht, das der Zug Verspätung hat. Aber das ist eher im Regionalverkehr störend.

zugfahrt-berlin

Das Autofahren möchte ich mal gar nicht mit dem Zugfahren vergleichen, der Gewinner ist da wohl noch eindeutiger.

Die Landschaft an sich vorbei ziehen zu sehen ist ein tolles Gefühl. Selbst wenn es regnet, wird die Laune nicht getrübt. Einem ist irgendwie alles egal.

Die Inter City Expresse bieten natürlich deutlich mehr Komfort und ein schöneres Fahrtgefühl, aber auch die älteren ICs und ECs haben ihren eigenen ganz besonderen Charme. In diesen älteren Zugmodellen gibt es auch noch Abteile, in denen man direkt mit Menschen in Kontakt kommt. Da herrscht nicht so eine Anonymität wie in den Großraumabteilen der ICEs.

Eine weiter schöne Zugfahrt, die ich erleben durfte, war im Sommer diesen Jahres von Wien nach Graz mit der ÖBB. Während des Sonnenuntergangs durch Berge und Täler zu fahren ist etwas besonderes.

Inzwischen ist sogar das S-Bahn fahren angenehmer geworden. Die alten S-Bahnen sind inzwischen fast komplett durch die modernen Nahverkehrszüge, welche einem eine fast so großen Komfort, wie ein ICE bieten, ersetzt. So entscheidet man sich schon einmal eher, die zwar länger brauchende, aber meist leerere S-Bahn, dem überfüllten Regionalexpress vorzuziehen.

Mit der morgen in Kraft tretenden Preiserhöhung mindert die Deutsche Bahn den Spaß zwar ein bisschen, aber vielleicht sollte man das einfach ignorieren. Solang man nicht 20mal im Jahr Fernstrecke fährt, merkt man davon eh nichts.