Gestriges Chaos

by Yannik

Morgens um halb acht im vollen Bus auf dem Weg zur Schule.

Man kann seinen selbstgemachten Chai Tea Latte nicht trinken, weil man zu dicht aneinander steht und den Tumbler einem Stehnachbarn ins Gesicht schlagen würde oder ihn/sie mit dem heißen Getränk bekleckern würde.

Der Busfahrer muss an jeder Haltestelle darum bitten, dass die hintere Tür doch bitte freigemacht werden solle.

Zu allem Überfluss führt ein Asiate ein lautes Gespräch in seiner Muttersprache mit seinem Handy.

Währendessen dröhnt „Zombie“ von Pintandwefall durch die Ohrhörer in den Kopf.

In solchen Momenten muss man grinsen.

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Am Mittag steht man an der Bushaltestelle und erblickt im Winkel seines rechten Auges, wie eine Menschenmenge dichtgedrängt zusammen steht. Man dreht den Kopf nach rechts und erkennt das es eine Gruppe Siebtklässler ist, welche anscheinend mit Persönlichkeitsproblemen zu kämpfen haben und sich gegenseitig anpöbeln. Es wirkt unglaublich kindisch in diesem Moment.
Man muss grinsen.
Doch wenige Augenblicke später denkt man daran, wie diese Kinder wohl in zwei, drei Jahren sein werden. Wenn sie stärker sind und sich mehr als nur ein paar blaue Flecke zufügen können.

Im Bus beredet das vermeintliche „Opfer“, welches vor dem kleinen Schlagabtausch noch mit seiner Freundin Zärtlichkeiten ausgetauscht hatte, mit Jungs aus der 11 und meiner Stufe, wann  und wo die Fortsetzung der Auseinandersetzung stattfinden soll. Sie versprechen dabei sein zu wollen und zu zuschauen.

Man läuft die letzten Meter von der Haltestelle nach Hause, schließt die Tür auf, legt seine Tasche ab und freut sich: Endlich Wochenende.