Reinhören: Cloud Nothings

Das Debütalbum von Cloud Nothings, welches den selben Titel trägt, ist mit knapp 28 Minuten Länge schon mehr EP als LP. Ein Phänomen, was aber immer öfter beim Blick auf die Gesamtspielzeit einer CD auffällt. Wenn ein solch kurzes Album dann jedoch fast nur gute Songs zu bieten hat, gibt es zumindest im Grunde nichts zu bemängeln. Doch leider gehen die 11 Songs von „Cloud Nothings“ ziemlich im Einheitsbrei des Sounds unter. Zu wenige Unterschiede, Tempowechsel etc. lassen das Album mit seinem „LoFi-Pop-Rock“ fast so wirken, als würde es aus nur einem Song bestehen. Aber auch einzeln betrachtet sind es für mich persönlich nur drei Songs, die wirklich gute bzw. bessere Momente darstellen. Einmal wären das „You’re Not That Good At Anything“ und „Rock“. Zum anderen „Nothing’s Wrong“:


Nach dem Hören habe ich übrigens dieses „Ah, ah, ah“ und „Eh, eh, eh“, was in einigen der Songs immer wieder auftaucht nicht mehr aus dem Kopf bekommen.

Kritik: Deep Purple & Marillion live in der Grugahalle Essen

Ich weiß, dieser Artikel kommt wirklich sehr spät. Doch besser spät als nie.

An einem Sonntag war es endlich soweit. Nach einem ganzen Jahr, während dem man den Blick immer wieder auf den 30. November 2010 gerichtet hat, hieß es: Marillion & Deep Purple live in der Grugahalle in Essen.
Beim letzten Deep Purple Konzert hatten Stehplatzkarten bereits 55€ gekostet (Gotthard waren Co-Headliner). Dieses Mal hieß es „freie Platzwahl“ und der Ticketpreis wurde auf 64,80€ hochgeschraubt. Natürlich ist das eine ganze Menge, aber sowohl 2005 (60€, Sitzplatz, Alice Cooper als Co-Headliner – großartig), als auch 2008 war der Preis ideell gerechtfertigt. Und auch dieses Mal hat man im Nachhinein beim Blick auf die Karten und den Preis nicht mehr kräftig schlucken müssen, einfach weil die Freude über das Erlebte größer ist.
Es war sehr kalt, als ich mit meinem Vater am Sonntagabend gegen sechs Uhr abends an der Halle ankam. Strengere Kontrollen beim Einlass, als bei anderen Bands, ist man gewöhnt. Doch dieses Mal wurde wirklich jeder von Kopf bis Fuß abgetastet. Vielleicht ist die erhöhte Terrorwarenstufe ein Grund dafür?! Wenige Minuten später waren wir auch schon im Vorraum in dessen Mitte sich eine größere Bar und an den Seiten Garderoben befinden.
Nach ein paar Minütchen gingen wir die Treppe hinauf, um in das Halleninnere zu gelangen. Und die 52 Jahre alte Grugahalle sieht im Vergleich zu den sonstigen Mehrzweckhallen wirklich alt aus. Der Geruch vom Zigarettenrauch von vor dreißig Jahren scheint noch in den Poren der blauen Vorhänge zu hängen, die unter anderem die Ränge zur Hälfte verhüllten. Die Sitzplätze waren bereits größtenteils besetzt. Dann ging es noch einmal hinaus ins Foyer, um die Jacken an der Garderobe abzugeben und eine Kleinigkeiten zu essen und zu trinken zu bestellen. Die heiße Bockwurst mit Brötchen schmeckte ganz gut, kein kulinarisches Erlebnis, aber akzeptabel. Auch der Preis von 2,50€ war in Ordnung – Großveranstaltung halt. Die Cola jedoch war warm, auf keinen Fall mehr kalt. Nichts ist schlimmer als warme Cola, aber naja.
Dann ging es wieder zurück in den Innenraum. Einen kurzen Blick auf die Setlist, die am Mischpult hing, werfen und dann im hinteren Bereich einen Platz finden.


Pünktlich um 19 Uhr begannen Marillion. Im Vorfeld hatte ich mich eigentlich gefreut, etwas neues zu entdecken. Und Progressive-Rock kann ja nie falsch sein. Doch Marillion erzeugten eine so große Langeweile, dass wir gegen Ende der Show die Halle verließen, um auf Toilette zu gehen und nicht einzuschlafen. Musikalisch sind die Bandmitglieder mit Sicherheit nicht von geringer Qualität, doch die Anteil an Balladen war einfach zu groß für mich persönlich. Gerade bei Vorbands sollten davon möglichst wenige im Set zu finden sein. Und auch die kurzen Worte von Steve Hogarth (Sänger) wirkten lächerlich. Er wirkte irgendwie angetrunken, kletterte auf den Seiten der Bühne herum, ging zu nah an die PA, was zu einer Rückkopplung führte. Die paar kräftigeren Momente in der Musik waren leider viel zu kurz, trotzdem sie eigentlich Potential für eine gute Rockshow geboten hätten. Zumindest die Lightshow war sehr gut und lenkte somit ein wenig von der ansonsten trüben Unterhaltung ab.


Nach knapp 70 Minuten war das Ganze jedoch überstanden. Und gegen halb neun war es dann endlich soweit. Polizeitsirenen ertönten und begannen zu blinken. Die Schlagzeug-Intro von „Highway Star“ erklang und es ging los, es wurde gerockt. Es ist einfach das bessere „Smoke On The Water“, sofort kochte die Stimmung in der Halle.

Als nächstes folgte „Hard Lovin‘ Man“ von „In Rock„, wirklich sehr selten gespielt, wieso auch immer. Klingt live um einiges besser, als auf CD. Ian Gillan war wie immer vom Publikum begeistert: „Superb. Superb. Superb.“  Er war insgesamt stimmlich in unglaublich guter Verfassung. „Things I Never Said“ und „Rapture Of The Deep“ finden trotz jungeren Datums ebenfalls großen Anklang bei den Zuschauer_innen. Da fragt man sich wirklich, wo denn nach fast 6 Jahren endlich ein neues Studioalbum bleibt.

„Fireball“ wurde wunderbar schnell gespielt. Über „Silver Tongue“ vom „Bananas„-Album (2003) habe ich mich sehr gefreut. Steve Morse’s Solo war genial und „The Well-Dressed Guitar“ ist sowieso ein grandioses Instrumentalstück.

Auch „Almost Human“, ebenfall selten gespielt, von „Abandon“ fand einen Platz in der Setlist. „Lazy“ ist einfach ein Klassiker. Sehr gut gefiel mir „No One Came“, welches einen tollen kräftigen Sound hatte und so druckvoll in die Halle tönte. Don Airey (Keys & Organ)  kann ich irgendwie nicht wirklich etwas abgewinnen. Zu oft wirkt er doch wie eine Kopie Jon Lords. Schade.
„Perfect Strangers“ hat inzwischen zurecht einen festen Platz in den Liveshows von Deep Purple.

Mit zwei großen Hymnen „Space Truckin'“ (göttlich!!!) und „Smoke On The Water“ war auch schon der Großteil vorbei.

Nach einer knappen Minute standen wieder alle zurück auf der Bühne. „Black Night“ wurde vom Publikum angestimmt, doch zunächst sollte „Hush“ kommen, in dem Ian Paice, ein für sein Alter beachtliches kleines Solo hinlegte. Allgemein, finde ich schön, dass es wieder soviele Solopassagen auf den Purple-Konzerten gibt.

Zum Abschluss erklang „Black Night“ und dann war leider auch schon wieder alles vorbei. Doch mit einer langen Spielzeit von 115 Minuten gibt es eigentlich nichts zu meckern. Der Sound war gut und auch das Licht wurde passend eingesetzt.  Die Tatsache, dass Videoleinwände vorhanden waren, ist wiedermal vorteilhaft gewesen. Laut „Rheinische Post“ sollen  insgesamt 4500 Besucher dagewesen sein.
Deep Purple sind schlichtweg gut und so lange man noch die Chance hat, sollte man sie einfach live erleben.

Kritik: Indica live in der Zeche Bochum

Mehr spontan, als geplant entschied ich mich am vergangenen Sonntag dazu, zum Indica-Konzert in der Zeche Bochum zu gehen.

20€ waren zu zahlen. Relativ viel, für einen Act, der noch ein relativ kleines Publikum anspricht, vor allem wenn man bedenkt, dass es keine Vorband gab. Der Beginn des Konzertes war auf 19 Uhr 30 angesetzt, da in der Zeche anschließend um 22 Uhr „Schlager-Disco“ stattfinden sollte. 😉
Es war nicht eng, doch die Zeche war gut gefüllt. Das Publikum war außerordentlich vielfältig. Von Nightwish-Fans, über Hemdträger, bis hin zum „Durchschnittsbürger“ war irgendwie alles zu entdecken. Was dazu führte, dass ich mich teilweise fragte: „Sind die hier richtig?“ bzw. „Was wollen die denn hier?“.
Die Altersstruktur der Zuschauer empfand ich als nicht besonders stark gemischt. Einige Teenager, ein paar zwischen  20 und 30. Der Großteil des Publikums, schien mir über 30 und zu einem nicht kleinen Teil sogar über 40 Jahre alt gewesen zu sein. Eigentlich ein normaler Schnitt, doch ich war verwundert. Ich hatte mit einem sehr hohen Anteil an Menschen unter 30 gerechnet, vor allem auch unter 20 Jahren.
Anscheinend wurde auch die Musik vor dem Programm auf diese Tatsache angepasst, doch leider war diese völlig unpassend zum folgenden Konzert. Jan Delay und Kings Of Leon plätscherten mit gedämpfter Lautstärke ins Publikum.

Mit einer kleineren Verspätung gingen die rot gefärbten Lichter aus und die Intro erklang. Nacheinander betraten Jonsu, Heini, Sirkku, Jenny und Laura mit einem teilweise Halloween angepasstem Look die mit die mit Spinnweben dekorierte Bühne. Das etwas ruhigere,  vom Klavier getragene „A Way Away“ eröffnete das Set. Jonsu trug einen Mantel, dessen Kapuze mit einer Art Lichterkette umrandet war. Irgendwie sah das ein wenig komisch aus. Nicht wirklich lächerlich, aber es hat mich ein wenig zum Schmunzeln gebracht. Ansonsten blieb die Bühne bis auf ein paar helle Lichtblitze komplett dunkel. Das Backdrop, welches schwarz verhüllt war, wurde auch nicht beim folgenden, schnelleren „As If“, dem besten Song von „A Way Away„, sondern erst im weiteren Verlauf des Sets enthüllt.

Songs, wie „Islands Of Light“, „Scissor Paper Rock“ oder „Precious Dark“ gefielen. Es machte einfach Spaß dabei zu sein.

Jonsu sang nicht nur, sondern spielte auch Violine und präsentierte von Heini mit den Worten „Jonsu, time for your guitar solo.“ aufgefordert ein eigenes „Akustikgitarrensolo“, nachdem sie zunächst hinter die Bühne geflüchtet ist, aber von Laura wieder ins Scheinwerferlicht getragen wurde.
Auch Sirkku beließ es nicht beim Keyboard spielen, sondern präsentierte auch ihr Talent an der Klarinette.

Lustig zu beobachten waren die Schwierigkeiten mit den künstlichen Spinnweben, die vor allem Sängerin Jonsu zu schaffen machten. Immer wieder verhedderte sich ihr Mikrofon, ihre Geige oder ein Kabel in den Kunststofffasern. Auch in Jennys Haaren blieb sie einmal hängen. Doch all das würde mit einem kleinen Lächeln hingenommen und tat der Show keinerlei Abbruch.

Neben zwei Songs von den insgesamt vier finnisch-sprachigen Alben („Mykkõ“ & „Valkokeilat“) spielten sie außer den zahlreichen Songs vom ersten englischsprachigen Album „A Way Away„, noch ein Cover des Kate Bush Songs „Wuthering Heights“.

Live klingen Indica um einges besser und auch rockiger, als auf den Alben. Man merkt, dass sie Spaß haben auf der Bühne zu stehen und zu spielen. Sie machen untereinander Witze und bezaubern das Publikum gerne mit ihrem Charme.

Der Sound war glasklar, die Lautstärke ideal, zumindest meinem Empfinden nach. Genauso sollten alle Konzerte klingen. Da haben die Soundtechniker wirklich gute Arbeit geleistet.

Bei „In Passing“ hies es mitzusingen, zumindest relativ. Durch den hohen männlichen Publikumsanteil war, wie das Klischee es besagt, vor allem viel grummeln zu hören.

„Straight And Arrow“ schloss mit einem begeisterterten, mitklatschenden Publikum den Haupteil ab.

Ein paar Momente später standen wieder alle zusammen auf der Bühne und spielten „Eerie Eden“, welches das wirkliche Ende bedeuten sollte. Trotz vieler Zugabenrufe, kamen sie nicht noch einmal erneut auf die Bühne und beließen es bei gerade mal einer Zugabe. Schade.

Insgesamt zeigten Indica, dass sie eine Band sind, die eine vielseitige Show bieten und live viel aus ihren Songs heraus holen. Auf dem Album, klingen sie mehr nach Popband, doch live hat man eine Rockband vor sich, die weiß, mit Popmelodien umzugehen und trotz der hohen Gefahr, nicht in den Kitschbereich hineinfallen.
Die Musik ist relativ leicht zugänglich. Für jeden ist etwas dabei. Rock, Pop, Klavier-Balladen. Ich bin mir sicher, dass der Fankreis sich immer mehr vergrößern wird.

Am Merchandise-Stand wurden, wie immer T-Shirts, CDs und andere Fanartikel verkauft. Die Preise sind mit 15€ für eine CD und 20€ für ein T-Shirt, vielleicht nicht besonders hoch, aber preiswert ist etwas anderes. Doch schließlich müssen die Bands sich ja irgendwie finanzieren.

Insgesamt ein angenehmer Konzertabend, auch wenn er bereits um 21 Uhr 15, viel zu früh zuende war.

(Ich weiß das dieser Eintrag einen ziemlicher Kontrast zu meinen sonstigen Musikempfehlungen darstellt, doch nur Vielseitigkeit ist interessant. Auch, wenn manche vll. denken: „Wie kann man so etwas nur gut finden?“.)

Kritik: Band Of Skulls live im zakk

Zum dritten Mal besuchte ich nun das zakk in Düsseldorf-Oberbilk. Nach den beiden Katzenjammer-Gigs, die in der zakk-Halle stattfanden, sollte dieses Konzert nun mein erstes im kleineren Club des zakk sein.

Durch meinen Opa kam ich, mit Leo, meinem besten Freund, der dieses Mal die Ehre hatte, mich begleiten zu dürfen 😉 , pünktlich am verregneten Donnerstagabend um etwa zwanzig nach sieben am zakk an. „Gästeliste. Ja, plus 1.“ Und schon hieß es durch die Halle nach hinten in den Club zu gelangen. „Club“ passt wirklich, aber trotzdem nicht beengt. Langsam füllte es sich und um kurz nach acht begann dann die Vorgruppe, deren Namen ich nicht behalten habe und die auch nicht zu recherchieren ist. Es war Standard-Indie-Rock. Nichts besonderes, allerdings auch nie wirklich falsch als „Anheizer“. (EDIT!!! Die Support-Band hies Justus Parker.)

Das Publikum an diesem Abend war bunt gemischt. Junges Indie-Volk und bereits etwas ältere Rock-Fans scheinen in Band Of Skulls einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Nach einer knapp 25-minütigen Umbaupause, die sich wie immer, sehr in die Länge zog ging es dann los. „Patterns“ durfte eröffnen. Interessanterweise ist dieser Song in der live gespielten Version weniger rockig und griffig, als auf dem Album. Im Gegensatz zu den restlichen Songs, welche live noch mehr Spaß machen, als auf CD.
Der Bass wummerte, der Sound war kräftig. Man merkte, dass Blues hier eine wichtige Nebenrolle spielt.
Bei „Honest“ verließ Matthew, der Drummer, kurz die Bühne und Emma und Russell verzauberten einen mit sanften Gitarrenklängen und schönen Stimmen. Währenddessen war es unglaublich leise, niemand sprach.
„Fires“ wurde ebenso charmant vorgetragen und ließ einen in die Musik versinken.

Vor allem bei den rockigen, schnellen Stücken ging das Publikum mit („Hollywood Bowl“). Bei „Blood“ und „Light Of The Morning“ wurde ordentlich mitgegroovt.
„Friends“, welches zum „New Moon-Soundtrack“ gehört, zeigte wieder, dass Band Of Skulls Talent für Melodien haben. „I Know What I Am“ wurde natürlich besonders gefeiert.
Nach guten sechzig Minuten war dann auch schon der Pflichtteil präsentiert und mit dem „Intro-Ticken“ von „Bomb“ wurde der Zugaben-Block eingeleitet.

Insgesamt knapp achtzig Minuten dauerte die Show während der viel gebluest und auch mal von den Albumversionen der Songs abgewichen wurde.

Eine wirklich sehr gute, einwandfreie Darbietung. Auf ein „see you soon“ kann wirklich nur gehofft werden.

Kritik: Katzenjammer live im zakk

Seit Freitag bin ich davon überzeugt, dass Katzenjammer kurz davor stehen, den Sprung aus den Clubs in die kleinen Hallen zu schaffen. Einerseits freue ich mich ungemein für sie, andererseits sind dadurch kleine Ängste entstanden. Doch jetzt zum Konzert vom Freitag (30.07). Mein drittes Katzenjammer-Konzert innerhalb eines 3/4-Jahres.

Man will freitags entspannt von Duisburg nach Düsseldorf fahren. Man denkt sich, das Konzert beginnt um halb neun, also lass uns so um acht dort angekommen. Länger als eine halbe Stunde bräuchte man sowieso nicht, also fährt man um kurz nach sieben von zuhause los. Berufsverkehr ist ja eh schon vorbei, also kann man ruhig den Weg über die A3 wählen und muss nicht über die Landstraße nach Düsseldorf fahren. Doch, unter Umständen, wäre es so schneller gegangen.

Die A3 war wirklich leer, kein dichter Verkehr. Doch irgendwann stand man auf einmal auf der A52 in Richtung Düsseldorf. Nur langsam ging es vorwärts. Für die letzten drei Kilometer von der Autobahn, die Zubringerstraße hinunter, brauchte man letzendlich 40(!!!)min und so kam ich zum ersten Mal in meinem Leben zu einem Konzert, als die Vorband bereits begonnen hatte zu spielen.

Deshalb kann ich leider auch nicht sonderlich viel zum Auftritt der Hamburger Kapelle Herrenweide sagen, weil ich nicht wirklich bereit war, Musik zu konsumieren – noch zu erregt, von der missglückten pünktlichen Ankunft. Der kleine Eindruck war jedoch ganz positiv. Haben ordentlich für Stimmung gesorgt im vollen zakk.

Ja, voll war es wirklich. Es war sehr voll. Sehr sehr voll. Ich gehe mal davon aus, dass die zakk Halle, ausverkauft war, wenn nicht ganz, dann zumindest fast. Beim ersten Katzenjammer-Konzert, welchem ich ebenfalls im zakk bewohnte, war es zwar nicht leer, aber man konnte sich noch angenehm bewegen und ohne größere Probleme zur Bar gelangen, wo man auch nich sonderlich lange anstehen musste. Diesmal waren die Schlangen an der Bar, als auch in der zakk Kneipe beide lang. Ungefähr 5 – 10min musste man vor dem Konzert auf jeden Fall warten, um an seine (natürlich preiswerten) Getränke zu gelangen.

Das Publikum war auch angenehm. Katzenjammer scheinen eine generationsübergreifende Band zu sein. Es schienen auch welche im meinem Alter anwesend gewesen zu sein. Ansonsten bunt gemischt: vom 20 – 25 jährigen Studenten bis hin zum ehmaligen, 50-jährigen Studenten. Zumindest sah das Publikum sehr nach Bildungsmenschen aus. Aber Düsseldorf ist schließlich eine Universitätsstadt und das zakk eine kulturelle Einrichtung, also was soll man anderes erwarten? Außerdem sind die Leute dann viel interessanter, als bei irgendeinem 0815-One Republic-Konzert oder so.

Nach einer ungefähr 15-minütigen Umbaupause legten dann um kurz vor halb zehn Katzenjammer endlich los. Doch zunächst ließen sie, ganz Weltstar-like erstmal ca. 5min in der schon abgedunkelten Halle auf sich warten. Sehr interessant. ;D

Dann der bereits bekannte Anfang: „Der Kapitän“ – „Le Pop“ – „Tea With Cinnamon“.

Das neue Album wurde komplett gespielt, nur auf „Virginia Clemm“ wurde verzichtet, und auch dieses Mal wurden wieder einige, Fans bereits bekannte, neue Songs gespielt („Sheppard And Princess“, „Land Of Confusion“, „Lady Marlene“ und „Listening To The World“).

„Mother Superior“ lud wiedermal zum Schunkeln ein. „Gypsy Flee“ ein Instrumentel, wurde auch von den Zuschauern mit „Hey Lo,  Lo Lo Lo Lo, Hey Lo Lo Lo“-s unterstützt. Und auch beim anschließenden Laute-Nachrufen zeigte sich eine große Beteiligung. „Demon Kitty Rag“, „Ain’t No Thang“ und „Hey Ho On The Devil’s Back“ sind augen- und ohrenscheinlich die vom Publikum favorisierten Titel. Und „A Bar In Amsterdam“ wird sowieso bei jedem Konzert frenetisch gefeiert.

Während des Konzerts waren immer wieder Besucher darüber begeistert, dass die 4 Katzenjammerinnen immer wieder zwischen den Instrumenten wechseln und jede, jedes Instrument beherrscht.

Nach ein wenig mehr als 90 Minuten war dann leider auch schon wieder alles vorbei. Eine Wiederholung des ganzen Sets wäre bestimmt positiv aufgenommen worden ;). Doch das gibt es ja leider nicht. Also auf den nächsten Konzerttermin warten. Bis zu dessen Bekanntgabe wird es bestimmt nicht lange dauern.

Aber, so langsam werden die Hallen immer voller, und wenn die Mund-zu-Mund-Propaganda weiterhin so gut läuft, könnte es gut sein, das Katzenjammer von den Clubs in die kleineren Hallen (Palladium o.Ä.) kommen. Das ist einerseits natürlich toll, denn diesen Erfolg haben sie definitiv verdient, aber ein kleines bisschen Wehmut, würde dabei sein, sollte es dazu kommen. Schließlich sind Clubs mit maximal 1000 Besuchern deutlich intimer und angenehmer, als die kleinen Hallen mit Fassungsvermögen zwischen 2000 und 4000 Besuchern. Aber vielleicht, werden Katzenjammer noch ein paar Jahre in den Clubs verweilen und dafür reihenweise ausverkaufte Gigs feiern. So wie es im zakk, augenscheinlich auch war.

Aber eins steht fest: Beim nächsten Katzenjammer-Konzert bin ich auf jeden Fall wieder dabei!