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aus dem Kopf und der Sicht eines 25-Jährigen

Kein Herz, keine Lunge

Auf einmal ist es da. Zog ganz leise her und war plötzlich hier. Es hat alles genommen was wirklich schön war. All die Wärme, all das Gute. Es hat nichts mit Pessimismus zu tun. Wenn das, was einen gerettet hat, aus einem tiefen Loch, auf einmal wieder verschwunden ist. Ohne das man nicht kann. Man versucht es, aber es klappt nicht. Es hat das Herz zum Schlagen gebracht, die Lunge zum Atmen, die Beine zum Laufen, die Lippen zum Lächeln.

Das Vermissen war immer da. Es war immer wie ein kleiner Biss, jetzt ist es wie als wird man zerrissen.

Wenn man sich bewusst wird, dass es nie etwas geben wird, was auch nur annäherend so wundervoll ist, verbindet sich der vergangene Pessimismus mit tiefem Schmerz. Das Bewusstsein nur eine richtige Lösung zu haben, macht alle anderen Möglichkeiten wertlos. Selbst die Hoffnung kann nichts daran ändern. Hoffnung ist ein Gefühl, der Zustand ist fakt.

Natürlich geht alles weiter, es hört nichts auf. Doch wenn man nachdenkt und feststellt, dass es etwas besonderes im äußerst speziellen Sinne war und immer noch dieses Besondere ist. Nach all der Quälerei eine mehr als üppige Belohnung, etwas vollkommen einzigartiges, etwas was einen Dinge spüren lies, von denen man nichts wusste.

Es wird immer klarer. Keine Alternative. Nur das eine. Für immer.

So wenig wollen, aber doch nichts bekommen. Nichts verdienen.

Gefühlsschmerz

Zurück an dem Punkt an dem ich schon einmal war. Über einen steinig blutigen Weg. Nur das Beste gewollt und das Falscheste getan. Blindheit im Kopf im Gefühl. Zurück ins fern geglaubte. Zurück ins Nichts. In der Verzweiflung. Ins Dunkle. Lange nicht dort gewesen, aber doch ist es vertraut. Der Schmerz.  Kälte auf der Haut und im Bauch. Ohne Beine und Arme, der Kopf nicht mehr an seinem Platz. Stechen im Kopf. Elendiges fühlen, klar werden durch Schmerz. Leere überall, wie schon einmal. Nasses Gesicht, trockener Mund, Loch im Bauch, Kälte in den Adern. Das Herz liegt in Blut getränkt auf dem harten Boden. Wer hat den Körper aufgeschnitten und es rausgerissen. Es wartet noch leise, selten schlagend, gerettet zu werden.

Neue Wege

Die letzten Wochen waren geprägt von viel „erwarteter Frustration“. Sich im Abschlussjahr des ersten G8-Jahrgangs in NRW auf generell schon beliebte Studienfächer zu bewerben, ohne dass man einen gewöhnlich guten Notendurchschnitt vorzuweisen hat, ist so etwas wie der Versuch auf das Glück zu hoffen, wenn man es angeblich am meisten braucht. Zumindest habe ich geglaubt, dass mich eine Zulassung in einem dieser Studiengänge sehr glücklich gemacht hätte. Aber nun bin ich auch sehr glücklich, ohne eine Zulassung in Journalistik oder Erziehungswissenschaften. Vielleicht werde ich jetzt sogar zufriedener sein, als ich es mit den anderen Wegen hätte werden können.

Im nächsten Monat, genauer gesagt am 23. September beginne ich mein Studium des Fachs „Frühkindliche Bildung“ an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve am Niederrhein. Die Zulassung kam ehrlich gesagt recht überraschend. Ich hatte meine Bewerbung für diesen Studiengang nur noch im Hinterkopf, sogar eher vergessen. Und dann ging alles auch ganz schnell.

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Vergangene Woche war ich dann in Kleve, um mich einzuschreiben. Zuvor habe ich mich noch einmal gründlicher mit dem doch noch recht unbekannten Studiengang beschäftigt, wodurch in mir doch eine recht große Vorfreude entstanden ist, die sich in den kommenden Wochen hoffentlich noch steigern wird. Am Campus angekommen, war ich noch mehr beeindruckt von der vermeintlichen Tatsache bald an einer der wohl modernsten und schönsten Hochschulen Deutschlands, zumindest aber NRWs, zu studieren. Selbst der Lehrplan liest sich größtenteils sehr interessant und scheint grundsätzlich zu mir zu passen.

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Ein, wie ich hoffe, interessanter und spannender und definitiv unvergleichlicher. Mit der Hoffnung nicht enttäuscht zu werden und einige neue Menschen kennenzulernen. Das Kapitel „Studium“ kann beginnen und auch hier wird darüber zu lesen sein.

Der „Anti-Bio-Hype“

Nachdem in den vergangenen Jahren immer wieder vermeintliche „Bio-Lebensmittel-Skandale“ in den Medien breit verarbeitet wurden, ist das Thema nicht mehr ganz aus der Gesellschaft bzw. der Presse-Landschaft wegzudenken. Nicht nur nach der Aufdeckung von falschen Deklarierungen und Betrügen wurde relativ intensiv über biologischen Anbau berichtet und diskutiert. Es ist zu einem Thema geworden über das regelmäßig wieder Artikel geschrieben und Dokumentationen gedreht werden.

Der Ansatz der meisten Journalisten ist ein kritischer – wie es in jedem Fall, egal um welches Thema es sich handelt – sein sollte. Mich, als durchaus regemässiger Konsument von biologischen Produkten stören jedoch einige Aspekte, die in Bezug auf ökologischen Anbau am liebsten als Grundthema dienen. Häufig geht es um das Thema „Gesundheit“. Aus mir unerklärlichen Gründen, wird ungewöhnlich oft die Frage gestellt, ob Bio-Produkte gesünder oder gar weniger dick machen, als konventionelle Lebensmittel. Ich frage mich, wie man darauf kommt, dass irgendwelche Verpackungen, Marken o.Ä. einem dies suggerieren würden. Das Bio-Sortment umfasst nicht nur „gesunde Produkte“ wie Gemüse und Obst, sondern deckt inzwischen fast die gesamte Produktpalette eines konventionellen Supermarktes ab. Es gibt genauso viele Schokoriegel, Gummibärchen, Chips, Sahnepuddings, wie auch z.B. nicht fettreduziertes Fleisch. Der Aspekt „Gesundheit“ spielt in der Bio-Branche insofern eine sehr wichtige Rolle, als dass es darum geht, auf künstliche Zusatzstoffe und gesundheitsschädigende Düngemittel/Medikamente o.Ä. zu verzichten. Aufgrunddessen ergibt sich, dass Bio-Produkte grundsätzlich „gesünder“ sind, als konventionelle. Aber nicht aufgrund eines geringeren Fett- oder Zucker-Anteils!

Wenn mach sich einmal die Verpackungen von Bio-Lebensmitteln anschaut, fällt einem relativ schnell auf, dass diese häufig relativ dezent gestaltet sind. Nur in seltenen Fällen finden sich Bildern von Tieren auf grünen Wiesen oder von Feldern wieder. Auf vielen Verpackungen in den großen Supermärkten hingegen, ist auf unzähligen Milch- und Käse-Packungen beispielsweise eine Kuh auf einer grünen Wiese zu sehen. Dabei sollte jedem einigermaßen bewussten Konsumenten klar sein, dass für die Milchprodukte von riesigen weltweit agierenden Konzerne nicht ein paar Kühe auf einer grünen Wiese der Ausgangspunkt sein können.

Wirklich von „bio“ sprechen, kann man leider nur bei den strengeren Siegeln von Bioland, Demeter oder Naturland. Das EG-Öko-Siegel z.B. ist zwar eine vorbildliche Initiative, die erst eine breite Auswahl an Bioprodukten in Supermärkten und Discountern möglich gemacht hat, die aber doch nur eine Light-Variante der „Bio-Idee“ ist. Das Siegel ist im Vergleich zu denen der anderen Verbände teilweise drastisch lockerer. (Eine gute Übersicht findet sich auf wikipedia.org.) Dies spielt auch eine Rolle beim Thema „Bio-Skandale“. Häufig handelt es sich bei den beanstandeten Produkten um welche mit dem EG-Öko oder EU-Bio-Siegel. Missstände in Betrieben die mit den anderen Bio-Siegeln zertifiziert sind, sind definitv seltener der Fall.

Ein ausschlagsgebender Punkt bei diesem Thema ist für mich allerdings folgender: Alle mit einem Bio-Siegel zertifizierten Betribe werden mindestens jährlich kontrolliert. Die der anderen Verbände teilweise noch häufiger. Viele Fehler fallen dadurch erst auf. Konventionelle Lebensmittelbetriebe, werden meines Wissens nach, oft nur als Folge von Hinweisen kontrolliert und keinesfalls so häufig. Aufgrund dieser häufigen Kontrollen wird ein „Bio-Skandal“ natürlich um ein vielfaches schneller bekannt als ein allgemeiner „Lebensmittel-Skandal“. Dieser Tatsache sollte man sich bei der Beschäftigung mit und der Diskussion um dieses Thema bewusst sein.

Versuche über Glück zu schreiben #2

Es scheint, als hätte ich meine Fähigkeit über Dinge, Gefühle und Gedanken zu schreiben, stets ausschließlich aus einer tiefen Melancholie heraus, nutzen können. Die vergangenen Monate, waren jedoch, wenn, dann von einer glücklichen Melancholie geprägt.
Ich war nie ein unglücklicher Mensch, aber in der Zeit davor, gab es immer wieder lange tief melancholische Phasen. Nun scheint es so, als würde ich endlich wirklich leben.
Ich habe das, wonach ich mich immer gesehnt habe und es fühlt sich immer noch so gut, wie am ersten Tag an. Ich hätte mir nie erträumt, dass ich irgendwann so etwas schreiben könnte. Es war selbst weit hinter meinen Träumen versteckt.
Ich kann immer noch schreiben, aber wenn, dann nicht in der Art, wie ich es einige Jahre getan habe. Es klingt all zu oft langweilig, uninspiriert und gleich. Es scheint tatsächlich viel schwerer über Glück zu schreiben, als über Unglück. Es ist dann so, als ob das Glück einen Menschen, in diesem Fall mich, auf einer bestimmten Ebene, langweiliger als vorher macht.
Sonst kamen mir vor allem unterwegs plötzlich Worte und Sätze in den Kopf. Ich weiß nicht, wann dass das letzte Mal passiert ist, aber definitiv vor längerer Zeit. Ich kreise und kreise und kreise mit meinen Gedanken. Das habe ich zwar immer getan, aber erst jetzt fühlt es sich in Bezug aufs Schreiben schlecht an. Ich versuche es zu verstehen, warum es so ist, aber ich kann es mir nicht erklären. Es ist wie ein flaues Gefühl im Kopf. Es fühlt sich komisch an, ja, eher komisch, als schlecht. Weder schlecht, noch gut. Selbst wenn es im Grunde gut ist. Letzendlich ein Zeichen dafür,  dass es mir gut geht. So gut, wie es mir noch nie ging.